In diesem Beitrag möchte ich alle Infos zusammenführen, die man benötigt, um den HP MicroServer Gen 8
mit einem 2,5″ Laufwerk für das OS und bis zu vier 3,5″ Datenplatten zu betreiben. Insbesondere wird darauf eingegangen, wie man von dem 2,5″ Laufwerk dann bootet.

Um eine 2,5″ Platte in dem oberen Fach einzubauen braucht man folgende Teile:

Hat man den Einbau geschafft, und die 3,5″ Slots im AHCI-Modus nutzen möchte, so hat man aber immer noch ein Problem. Der MicroServer bootet im AHCI Modus immer von der ersten Platte, eine Wahl des Boot-Devices ist nicht möglich. Die großen Festplattenslots werden dabei mit den Nummern 1-4 versehen, das optionale optische Laufwerk mit Nummer 5. Der Legacy-Modus ist nicht mehr empfehlenswert und den RAID-Modus kann man nur nutzen, wenn man eine Hardware-RAID-Karte besitzt.

In einem Forumsbeitrag habe ich eine Lösung dafür gefunden und möchte Sie euch hier in verbesserter Form vorstellen.

Für die Lösung braucht man einen (alten), kleinen USB Stick. Diesen Steckt man in den Internen USB 2.0 Anschluss. Am oberen Anschluss hängt die SSD oder 2,5″ Festplatte. Man kann das OS jetzt booten, wenn man alle 3,5″ Platten entfernt. (Alternativ kann man eine Live-CD wie die Super Grub2 Disc benutzen). Mit fdisk schaut man, wo der Stick eingebunden wurde. Man erkennt ihn an der Ausgabe. Vorsicht, bei den folgenden Operationen darf auf gar keinen Fall das falsche Laufwerk benutzt werden!

fdisk -l

Der Stick ist /dev/sdX (das X müsst ihr ersetzen).
Um Problemen vorzubeugen löschen wir – nach einem Backup – Bootloader und Partitionstabelle auf dem Stick. Diese liegen in den ersten 512 Bytes.

dd if=/dev/sdX of=bootstick.img count=512<br></br>
dd if=/dev/zero of=/dev/sdX count=512<br></br>

Beim erstellen des Dateisystems muss die Flag „bootbar“ gesetzt werden. Write schreibt das Dateisystem.


cfdisk /dev/sdX

mkfs.ext2 /dev/sdX1 # Dateisystem erstellen

Jetzt müssen wir noch den Bootloader auf den Stick schreiben.

mount /dev/sdX1 /mnt/<br></br>
grub-install --no-floppy --root-directory=/mnt /dev/sdX<br></br>
grub-mkconfig -o /mnt/boot/grub/grub.cfg

Nach dieser Prozedur bootet der Server auch mit eingesetzten 3,5″ Platten vom 2,5″ Slot. Im BIOS muss man USB als erstes Boot-Device auswählen.

Um nach einem Kernel Update die richtigen Kernel im Bootmenü zu haben, muss man den Stick auch wieder mounten und dann grub-mkconfig aufrufen. Die installierten Kernels werden dann automatisch erkennt.

Update Januar 2018
Das Prozedere ist recht umständlich. Bei Kernelupdates muss man manuell den Bootloader auf dem Stick aktualisieren. Mein HP MicroServer startet bei Reboot nicht vom Stick, nur bei Kaltstart. Würde mich mal interessieren warum? Der Bootstick ist einfach etwas, das leicht kaputt geht und dann das ganze System lahmlegt. Bootet der Server erst mal nicht mehr, muss man ILO bemühen, was wegen dem veralteten Java-Plugin bei mir nur noch im Safari funktioniert.

Wer nicht unbedingt alle vier Festplattenslots benötigt, ist mit einem Icy Dock 2,5″ zu 3,5″ Konverter (oder Alternative) besser bedient. Das OS bootet dann völlig normal, ohne irgendwelche Tricks. Das spart Nerven und Zeit bei Problemen. Aber Achtung, es passt aufgrund der speziellen Torx-Schrauben und der Position der Anschlüsse nicht jeder beliebige Konverter. Die beiden o.g. Adapter passen garantiert.

Ich betreibe den Microserver mit drei WD Red 2TB in einem RAID5, wodurch man dann insgesamt auf 4 TB nutzbarem Speicherplatz kommt.

 

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