Zwar ist das hier kein Karriereblog, aber da ich gefragt wurde, möchte ich mal meine Erfahrungen zu Email-Bewerbungen veröffentlichen. Gerade in der IT, aber auch in anderen Bereichen hat diese Form schon längst die klassische gedruckte Form abgelöst. Bei manchen Firmen gibt es auch ein Bewerbungsformular. Schriftlich bewerben musste ich mich nur noch bei großen Behörden. Für den Bewerber ist sie auch deutlich günstiger, es gibt aber dennoch einige Fallstricke zu umschiffen.

Der häufigste Fehler ist es sicherlich, viel zu viele Anhänge anzuhängen. Diese Flut an Dateien muss der geneigte Personaler dann erst mal ausdrucken, was nicht unbedingt Spaß macht. Besser ist es, maximal 3 Dateien anzuhängen: Anschreiben, Lebenslauf und Zeugnisse. Nachweise für Praktika, sofern relevant gehören in eine weitere Datei. Bewerkstelligen lässt sich das unter Windows mit PDFsam, unter Mac OS mit der mitgelieferten Vorschau-Anwendung. Beide verbessern auch die Dateigröße noch etwas.

Abraten möchte ich davon, Anhänge nicht in der Mail sondern per Dropbox o.ä. zu versenden, wie es Thunderbird ab einer bestimmten Dateigröße anbietet. Nicht jeder ist technisch versiert und wenn der Praktikant eure Bewerbung ausdruckt und dann keine Dateien findet seid ihr eben nicht von der Partie.

Besser ist es, darauf zu achten, dass die (gescannten) Dateien nicht zu groß sind. Viele Mailserver haben eine relativ knappe Beschränkung. Zudem will man das Postfach des Empfängers ja nicht verstopfen. Ich denke mehr als 3 MB sollte man auf keinen Fall versenden! Hier gilt es beim Scannen einen guten Kompromiss aus Qualität und Dateigröße zu finden. 150 bis 200 dpi reichen in der Regel aus. Manche Scannertreiber bieten auch eine Kompression an. Hochwertige Scanner an der Uni sind übrigens dem Heimgerät vorzuziehen. Die einfachen Consumer-Geräte haben oft eine leichte Unschärfe.

Das Anschreiben dient dazu, den Empfänger und Vorgesetzte von den eigenen Fähigkeiten und Soft Skills zu überzeugen. Deswegen sollte man sich immer konkret auf die ausgeschriebene Stelle beziehen und die wichtigsten Punkte (Reihenfolge in der Ausschreibung!) dafür heranziehen. Man sollte auch angeben, wenn man bereit ist, sich einzuarbeiten. Ein lustloses Anschreiben oder eines mit Fehlern landet sofort im Papierkorb. Länger als eine DIN A4 Seite sollte das Anschreiben aber nicht sein. Das Anschreiben muss man nicht zwingend noch als Anhang beifügen, aber es schadet nicht, den Text nochmal al sPDF beizulegen, denn für das Gespräch wird ohnehin alles ausgedruckt. Wichtig ist beim Anschreiben, dass man eine ordentliche Vorlage benutzt. Beispiele finden sich zu Hauf im Netz, man sollte sie aber noch nach eigenem Geschmack anpassen. Das zeigt den Personalern auch, dass man mit Office-Programmen umgehen kann.

Es schade auch nicht, eine besondere Schriftart zu benutzen. Natürlich nichts extravagentes, gut lesbar muss sie sein. Aber doch etwas anderes als Arial und Times. Ich mag z.B. die Adelon Serial. Wenn ein Personaler 100te Bewerbungen vor sich hat, erinnert er sich vielleicht eher an eure Bewerbung, weil sie keine 08/15 Schrift verwendet. Diese Schrift sollte man dann unbedingt auch beim Lebenslauf einsetzen.

Beim Lebenslauf sollte man sich besonders viel Mühe geben, er liegt beim Vorstellungsgespräch bei den Personalern immer zuoberst! Er sollte daher übersichtlich sein, die letzten Arbeitgeber, Abschlüsse etc. sollten oben stehen. Es sollten sich möglichst keine zeitlichen Lücken ergeben. Mehr als zwei Seiten Lebenslauf sind für Berufseinsteiger zuviel. Hier sollte man Praktika nur ganz kurz angeben. Schulpraktika braucht man mit einem Hochschulabschluss eigentlich nicht angeben.

Vom Versand von Word-Dateien ist abzuraten. Einerseits können diese Viren enthalten (zumindest im Format doc), andererseits werden diese in anderen Programmversionen oder unter Linux mitunter ziemlich verunstaltet dargestellt. PDF ist auf jeden Fall das Format der Wahl.

Ich hoffe ich konnte mit diesen Tipps noch einigen Berufseinsteigern helfen!

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