Den Umzug haben wir gut überstanden, doch mit dem VDSL-Anschluss will es einfach nicht klappen. Bei uns liegt es mal nicht daran, dass der Techniker nicht da war, oder nicht geklingelt hat, sondern daran, dass die Vormieterin  ihren Anschluss bei der Telekom  nicht fristgerecht gekündigt hat. Kein Problem sollte man meinen? Mitnichten!

1&1 teilte uns kurz nach der Bestellung mit, dass der Anschluss am 2.9.2015 geschaltet wird. Ja, ihr habt richtig gelesen. Wir sollen 10 Monate auf Internet warten. 1&1 verwies uns an die Telekom, die aber aufgrund des Datenschutzes nichts machen konnte, es sei schließlich nicht unser Anschluss und wir wollen ja auch nicht, dass andere Leute unseren Anschluss ändern können, meinte Jennifer K. von @telekom_hilft. Fremder Anschluss? Es handelt sich um den Anschluss im Flur meiner Wohnung. Doch auch dieses Argument ließ sie nicht gelten.

Die Daten der Vormieterin mussten wir erst langwierig dem Vermieter aus der Nase ziehen. Die Vormieterin sagte dann, dass sie bereits einmal gekündigt, dafür aber keine Bestätigung erhalten habe. Ihre zweite Kündigung folgte dann Mitte Januar. Hier kann man der Telekom vorwerfen, dass die Kündigungen ewig verschleppt.

Nun hat sie uns heute telefonisch mitgeteilt, dass die Telekom auf dem Vertrag beharrt und den Anschluss nicht vor dem 1.9.2015 freigeben wird. Die Telekom zeigt sich hier so stur, weil die Vormieterin in ihrer neuen Wohnung wohl keinen Telekom-Anschluss bestellt hat. Aber das geht ja auch nicht immer, z.B. wenn man mit dem Partner zusammen zieht.

Google zeigt, dass andere Anbieter in diesem Fall kulanter sind und  eine Beendigung des Vertrags, ggfs. gegen eine (Teil-)Zahlung der ausstehenden Gebühren erlauben. Das kann man auch verstehen, denn Vertrag ist Vertrag und die Anbieter haben ja z.B. die Hardware gesponsert. Nicht so die Telekom. Unser Anschluss wird blockiert, es gibt keine Möglichkeit diese Offline-Zeit zu verkürzen. Man zahlt bei der Telekom also nicht nur deutlich mehr als bei Mitbewerbern, sondern man bekommt obendrauf noch eine Portion Null-Kulanz, die für völlig unbeteiligte (Nachmieter) extreme Auswirkungen hat.

Weil hier eindeutig die Behinderung der Mitbewerber im Vordergrund zu stehen scheint, habe ich eine Beschwerde an die Bundesnetzagentur abgeschickt. Ich werde hier nachberichten, wie es mit unserem Fall weitergeht. Es bleibt zu hoffen, dass eine Rechtsgrundlage geschaffen wird, die eine solche Blockade des Anschlusses verhindert.

Update Ende Februar 2015
Ende Februar kam endlich etwas Bewegung in die Sache. 1&1 hat uns angerufen, die Telekom hätte unseren Vertrag  (mit 1&1) gekündigt. Wieso die Telekom einen Vertrag zwischen uns und 1&1 überhaupt kündigen kann, konnte uns die nette Dame von 1&1 nicht sagen. Das ganze sei etwas ungewöhnlich… Sie werde gleich neu bestellen. Tags darauf trudelte dann eine weitere FritzBox ein, die wir sofort wieder zurückschickten. Die Dame hatte natürlichgleich die Vollausstattung bestellt, inklusive Norton Sicherheitspaket für 3,99 € im Monat. Nach einem weiteren Anruf nahm sie es dann wieder raus. Sie sagte zu, zu versuchen, dass unser Vertrag vor September geschaltet werde.

Wieder einen Tag später wurden dann zuerst die Zugangsdaten der Vormieterin von der Telekom deaktiviert, dann wurde die Leitung gekappt. Zum Glück hatten wir noch die Sofort-Start-Option von 1&1. Am 9. 3. soll nun unser Vertrag mit 1&1 geschaltet werden. Ein Technikertermin ist glücklicherweise nicht nötig. Warum man die Leitung nicht sofort schalte, wenn sie doch frei ist, konnte 1&1 uns nicht erklären. So entstehen wieder zwei Wochen mit sehr eingeschränkten Mobilfunk-Zugang.

Update 9.3.
Über drei Monate nach der ersten Bestellung haben wir es geschafft, VDSL ist geschaltet. Speedtest.net

 

Fazit

Für die Kunden wäre es erfreulich, wenn Sie einen festen Ansprechpartner bei den Unternehmen hätten. Die Damen im Support sind oftmals technisch wenig bis garnicht geschult und verlieren völlig den Überblick, wer was bestellt hat. Die Prozesse bei der Leitungsübergabe sollten dringend vereinheitlicht werden.

Ob die Intervention bei der Bundesnetzagentur etwas gebracht hat, kann ich nicht sagen. Fakt ist, dass drei Wochen danach plötzlich Bewegung in die Sache. Die Bundesnetzagentur hat die Telekom wegen solcher und ähnlicher Verzögerungen zu einem Bußgeld verurteilt. 28

 

Previous Post Next Post