2016 sollte es mal nicht ganz so weit weg gehen wie in den Vorjahren. Irland sagte uns wegen der tollen Natur und recht geringen Bevölkerungsdichte aber auch wegen der lebendigen Pubszene zu, Vergesst die Irish Pubs in Deutschland, ich war noch in keinem, der an die irischen Originale herankommen würde. Wir haben 14 Tage in Irland verbracht und dabei die größten Städte und die wichtigsten Sehenswürdigkeiten im Süden und Westen besucht.

Dublin

Die Hauptstadt Irlands ist die größte Stadt des Landes, aber auch die einzige richtige Metropole. Im Großraum Dublin leben 1/3 der Iren (4,6 Mio.), die Stadt selbst hat aber nur 500.000 Einwohner, ist also für deutsche Verhältnisse auch nicht richtig groß. Höhepunkt in Dublin war eine Tagestour in den Nationalpark bei den Wicklow Mountains im Süden der Stadt. Dort haben wir die berühmte Brücke aus dem Film P.S. I love you, das (wiederaufgebaute) frühchristliche Kloster in Glendalough. und viel unberührte Natur gesehen. Irland war im 2. Weltkrieg neutral, trotzdem gibt es auch hier einen deutschen Soldatenfriedhof, nämlich in Glenncree. Dort liegen abgeschossene Piloten und Opfer des U-Bootkriegs.

Unser Busfahrer fuhr übrigens fährend der Tour zweimal über eine rote Ampel. Ob das an der weiblichen Reiseleiterin lag? In Dublin selbst waren die Highlights das Guinness Storehouse, wo wir sehen konnten, wie das irische Nationalgetränk hergestellt wird.  Die Guiness-Brauerei ist die größte Europas. Erstaunt stellten wir fest, dass in Guiness Dosen noch etwas „drin“ ist (abgesehen vom Bier). Es handelt sich um das Floating Widget, welches den Schaum erzeugt wie beim Zapfen an der Theke.

Die Pubs im Stadtviertel Temple Bar waren unglaublich lebendig und gesellig. Irland ist generell nicht billig, aber in Dublin zu feiern geht bei Bierpreisen um die 6 € schon sehr ins Geld. Wer Party machen will, dem empfehle ich Galway.

Wer eine Irland-Reise plant, dem empfehle ich 4 Tage in Dublin und einen Tag in Wicklow Mountains Nationalpark zum Wandern zu buchen. Letzteres kam bei uns leider zu kurz.

Drin ist aber leider nur Wasser.

Ja, soviel trinkt man dort an einem Abend.

Cork

Mit dem Bus ging es dann in 3 h Fahrt nach Cork an der Südküste. Die Stadt ist schon viel überschaubarer als Dublin, hat eine berühmte Universität (UCC – University College Cork) und liegt nur 70km vom berühmten Ring of Kerry entfernt. Das ist eine Panoramastraße, die den Namen auch wirklich verdient. Hier trennen einen nur noch 3000km Wasser von der amerikanischen Küste. Der Wind blies und an dem Tag wirklich extrem stark, man musste sich abstützen. Am Ring of Kerry hätten wir gerne noch einen oder zwei komplette Tage mehr verbracht, es gab viel mehr zu sehen, als so eine Busrundreise erlaubt. Vielleicht kommen wir ja nochmal zurück? Man kann hier auch sehr schön Wandern oder Radfahren. Die Straßen sind übrigens wirklich unglaublich schmal, Wenn einem ein Bus entgegen kommt, muss man schon mal aufs Bankett ausweichen.

Unser Ho(s)tel in Cork war das Garnish House, das ich nur wärmstens empfehlen kann. Super zentral und extrem leckeres Frühstück. In Cork haben wir noch eine alte und sehr sympathische Markthalle mit vielen kleinen Geschäften und ein Gefängnis aus dem 19. Jahrhundert besichtigt. Dagegen sind heutige Gefängnisse vermutlich purer Luxus.

Leider weniger gutes Wetter

Limerick

Mit dem Auto ging es dann weiter nach Limerick. Die Stadt ist nur etwa so groß wie Konstanz, ist aber das historische Zentrum Westirlands. Hier hatten wir ein ziemlich ungünstiges Hotel, weit außerhalb der Stadt im Gewerbegebiet. Lustig war, das das Hotel ab dem 4. Stock nur ein Rohbau war.

Die mittelalterliche Festung an Irlands größtem Fluss, dem Shannon war eindrucksvoll. Sie wurde im 16. Jahrhundert bei einer großen Belagerung von englischen Truppen erobert. Ein weiterer Höhepunkt unseres Aufenthalts war die Locke Bar, in der es einen tollen Irischen Tanz zu sehen gab.

Cliffs of Moher & The Burren

Die Cliffs of Moher an der Westküste Irlands waren der Höhepunkt unserer Reise. Die Klippen sind über 200m hoch und fallen fast senkrecht in den Atlantik ab. Ein Wanderweg schlängelt sich – teilweise nur Meter von der Abbruchkante entfernt nach Doolin. Von dort aus haben wir eine Bootsfahrt an den Klippen entlang unternommen. Man musste allerdings standfest sein, das Boot schwankte trotz ruhiger See gewaltig. Ganz ungefährlich sind die Klippen übrigens nicht, es kommt regelmäßig zu Todesfällen und Hangabbrüchen bei Hangabbrüchen oder plötzlichen Windböen. Die Trampelpfade außerhalb des kontrollierten Bereichs sind zum Teil auch nur 1m von der Abbruchkante entfernt und viele Touris wagen sich mit ungeeignetem Schuhwerk (FlipFlops) sehr weit vor.

Der Burren ist eine ziemlich lebensfeindliche Steinlandschaft. Sie besteht praktisch nur aus großen und kleinen Kalksteinplatten, die teilweise ziemlich scharfe Kanten haben. In dieser Landschaft wurden aber schon viele Filme bzw. Filmsequenzen gedreht, unter anderem Herr der Ringe, Harry Potter und Game of Thrones.

Galway

Zum Abschluss der Reise haben wir in Galway einen Gang runter geschaltet und haben dort viele Pubs besucht und Whiskey getestet.  Die Kneipenszene ist sehr empfehlenswert und deutlich günstiger als in Dublin. Der Hafen von Galway war Ausgangspunkt vieler Auswandererschiffe während der großen Hungersnot in Irland. Auch Christoph Kolumbus legte hier bei einer seiner Fahrten nach Amerika einmal an, was man in einer der ältesten Kirchen Irlands sehen kann.

Generell war die Reise sehr schön, das Wetter war deutlich besser als gedacht. Man sollte in Irland allerdings gut planen. Denn es ist nicht so wie in Deutschland, dass es überall wo es halbwegs schön ist Wanderwege gibt. Die Busreisen sind gut um einen Überblick zu bekommen, aber man hat mit einem Mietwagen doch deutlich mehr Zeit. Es lohnt sich, sich vorher gut zu überlegen wo man wie lange bleiben möchte.

 

 

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