Warum Grav?

CMS Wordpress Grav

Nachdem ich mich viele Jahre mit Wordpres herumgeschlagen habe,fing ich während der Corona-Pandemie an, ein neues, leichtgewichtiges Blogsystem zu finden. Folgendes sprach aus meiner Sicht gegen eine weitere Verwendung mit Wordpress

  • WordPress ist hochgradig unsicher, es gibt Tools wie wp-scan, die vollautomatisiert nach Schwachstellen scannen, das erleichtert es SAkript-Kiddies immens und deswegen wird eine WordPress Seite häufiger angegriffen als alle anderen Blogsysteme.
  • Es ist quasi unmöglich, WordPress ohne Plugins zu betreiben, diese sind aber eines der größten Sicherheitsprobleme
  • Seit einer der letzten Versionen ist der WordPress-Editor unbrauchbar
  • WordPress unterstützt kein MarkDown bzw. nur mit Plugins. Markdown ist wiederum sehr praktisch, wenn man im Textfluss Codeschnipsel eingeben will ohne zur Maus zu greifen.
  • WordPress ist vergleichsweise langsam geworden, ich vermute, dass das am Plugin-Overhead liegt, aber mein Webspace ist einfach eher schwachbrüstig
  • Der Administrationsaufwand ist zu hoch, weil man ständig nach Updates suchen muss, siehe Punkt 1.
  • WordPress ist sehr stark an die Domain gebunden. Dadurch kann man das System nicht ohne weiteres auf den Heimserver kopieren
  • Da der gesamte Content in einer Datenbank liegt, die Bilder aber im Webspace, wird das Backup verkompliziert

Leichtgewichtige CMS-Systeme, die ohne Datenbank auskommen, sind mir einfach sympathisch und für meine Blog-Zwecke völlig ausreichend. Grav überzeugte mich durch den sauberen Aufbau, die sehr flotte Benutzerführung. Grav hat außerdem ein integriertes, zeitgesteuertes Backup. Alle Seiten und Blogbeiträge liegen als Markdown-Datei vor, das finde ich sehr angenehm. Man kann theoretisch auch ohne GUI mit einem Texteditor Seiten schreiben.

Leider ist es schwierig bis unmöglich, die alten Blog-Beiträge aus WordPress zu übernehmen. Ich habe zwar das Plugin wp2grav gefunden, was für die Texte auch funktioniert, allerdings wird die Taxonomie (Kategorien und Tags) komplett zerschosen. Und Bilder werden natürlich auch nicht übertragen.

Ohne Handarbeit geht es also nicht. Ich werde wahrscheinlich diejenigen Blogbeiträge, die viel Traffic bekommen von Hand kopieren und das alte Wordpress ansonsten als statische HTML-Seite archivieren. Neue Beiträge werden aber nur hier veröfentlicht.

Nachteile von Grav

Doch ich möchte hier auch ein paar Nachteile auflisten, die mich bei der Erstellung des Blogs mit Grav viel Zeit gekostet haben

  • Grav ist wirklich sehr, sehr einfach gestrickt. Es ist z.B. nicht so einfach möglich eine Seitenleiste mit einem Bild einzurichten. Man kann das Bild nach rechts floaten, aber eine saubere Spalte, das geht nur mit Anpassungen am Template. Oder man nimmt eben ein Plugin. Ich persönlich möchte bei meiner privaten Homepage nicht noch anfangen zu programmieren. Meiner Meinung nach sollte das out-of-the-box möglöich sein, zum Beispiel mit Modulen.
  • Es gibt sehr viele Templates, doch hier wurde meiner Meinung nach bei den Konventionen gespart. Nicht alle Templates unterstü+tzen das "Blog" Format. Das steht innerhalb von Grav dann nirgends. Es wäre hilfreich, wenn dies als Warnung angezeigt würde. Denn diese Themes zeigen das Blog dann sehr unordentlich an.
  • Viele Dinge gehen nur mit manueller Bearbeitung der Yaml-Dateien. Hier hätte man etwas mehr grundsätzliche Ding ein die GUI einbauen können und etwas weniger Dinge. Dafür beherrscht die GUI Tricks, die ich überhaupt nicht verstehe. Beispiele dafür: Bilder nach rechts floaten, Bilder verkleinern. Dafür gibt es keine Optionen im GUI. DAfür gibt es Optionen, die das Routing der Seite manipulieren. Damit kann sich ein Anfänger sehr viel zerschießen. Ein Profi dagegen benutzt vermutlich eh keine GUI.

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